Erneuerbare Energien sinnvoll nutzen

Welche Alternative(n) gibt es zur Windenergie?

 

Bereits diese Fragestellung ist falsch, denn es geht nicht darum, Alternativen zur Windenergie zu finden, sondern Alternativen zu den fossilen Brennstoffen bzw. zur Kernkraft. Hierbei ist eine sinnvolle Verknüpfung der Stromgewinnung aus verschiedenen Quellen erforderlich. Eine Maßnahme von erheblicher Bedeutung darf jedoch nicht ignoriert werden. Es handelt sich um energieeffiziente Maßnahmen, d.h. die Einsparung von Energie. Alleine durch diese Maßnahmen kann gemäß einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer ISI) der Stromverbrauch bis zum Jahr 2050 um nahezu zwei Drittel reduziert werden.

 
Welche Maßnahmen sind darüber hinaus denkbar? Die nachfolgende Auflistung soll keine abschließende Aufzählung darstellen, sie gibt jedoch einen guten Überblick darüber, was an Alternativen zur Windkraft grundsätzlich denkbar ist und das es eine Vielzahl an Alternativen gibt:

  • Wasserkraft
  • Strömungskraftwerke
  • Gezeitenkraftwerke
  • WavePower (Nutzung der Meereswellen)
  • Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärmekopplung
  • Moderne Gaskraftwerke mit Kraft-Wärmekopplung
  • Geothermie
  • Biomasse
  • Biogas
  • Abwasser-Wärmerückgewinnung
  • Sonnenenergie
  • Wärmestrahlung (Infrarot)
  • Import von ökologischen Strom (z.B. Ökostrom aus Norwegen)
  • Power-To-Gas (Stromspeicherung über Wasserstoff)
  • ...

Die wichtigste Alternative ist aber die Energieeffizienz! Hierzu erhalten Sie natürlich auch mehr Informationen.

 

Die Bundesinitiative Vernunftkraft beschreibt in dem nachfolgend aufgeführten Video anschaulich die Problematik der Windenergie und geht hierbei auch auf einige Fakten ein, die gerne von den Befürwortern der Großwindkraftanlagen genannt werden.

In dem Beitrag wird auf einen Sachverhalt aufmerksam gemacht, der von besonderer Bedeutung ist: Die durchschnittliche Auslastung deutscher Windkraftanlagen beträgt lediglich 1.550 Vollllaststunden. Laut der aktuellen Studie des Bundesverband der Energie-und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) kommt Rheinland-Pfalz (vgl. Grafik unten) dabei lediglich auf 1.503 Stunden, was einer Volllastquote von rd. 17,0 % entspricht! In Hessen beläuft sich der Anteil sogar nur auf 16,8 %. Diese geringen Auslastungsquoten, die sich aufgrund der Windverhältnisse auch nicht steigern lassen, spiegeln wider, dass die Anlagen die meiste Zeit deutlich unterhalb der maximal möglichen Leistung (Nennwert) laufen müssen. Im Klartext bedeutet dies, dass der Zubau neuer Großwindkraftanlagen keinen weiteren Nutzen für eine ökologische Energiewende bringt! Eine Option für eine Versorgungssicherheit mit Strom sind Windkraftanlagen damit nicht. Diese Argumentation wird natürlich von den Windkraftbetreibern (und auch der Politik?) nicht gerne gesehen. Dank der Subventionsströme des EEG durch Einspeise- und Vergütungsgarantie werden zumindest die Betreiber der Windparks vollständig von der Notwendigkeit einer sinnvollen Planung entbunden. Das Ergebnis sieht jeder von uns: Ein Wildwuchs an Windkraftanlagen.

Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. in: Erneuerbare Energien und das EEG: Zahlen, Fakten, Grafiken (2014), Abb. 15.
Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. in: Erneuerbare Energien und das EEG: Zahlen, Fakten, Grafiken (2014), Abb. 15.
Wer ist der BDEW? Der BDEW versteht sich als branchenübergreifende Vertretung aller Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft. Hierbei vertritt er mehr als 1.800 Unternehmen. Die Zahlen des BDEW zum EEG sind die Quelle schlechthin. Sie genießen auch in Regierungskreisen höchstes Vertrauen.

Selbst die Expertenkommission Forschung und Entwicklung (EFI), die als Regierungsberater fungiert, schreibt in ihrem aktuellen Jahresgutachten, dass das EEG den Strom teurer macht, aber eben nicht zum Klimaschutz beiträgt. Laut ihrem Gutachten trägt das "Argument Klimaschutz, welches häufig als Rechtfertigung für das EEG angeführt wird, nicht". Warum dies u.a. so ist, veranschaulicht die nebenstehende Grafik. Alleine mit Windstrom kann der Energiebedarf nicht gedeckt werden. Im Gegenteil: Kraftwerke müssen immer dann zugeschaltet werden, wenn der Wind nicht genügend Strom produziert. Dies ist gemäß obiger Darstellung bei einer Auslastungsquote von 17 % an sehr häufig erforderlich. Hierbei müssen die konventionellen Kraftwerke regelmäßig nach oben gefahren werden, so dass erhebliche CO2-Emissionen entstehen.